Als Doris 1989 ihr Studium der Tiermedizin erfolgreich beendete, entschloss sie sich kurzerhand für eine unbestimmte Zeit nach England auszuwandern um ihre Erfahrungen in der Tiermedizin zu erweitern. Dort angekommen fand sie schnell einen Job bei der PDSA, eine Tierschutzorganisation, welche die Kosten für Tierarztbehandlungen für einkommenensschwächere Tierbesitzer:innen übernimmt. So konnte sie in relativ kurzer Zeit viele wertvolle Erfahrungen in der Behandlung lernen und auch ihre chirurgischen Fähigkeiten ausbauen.
Allerdings fehlte es Doris an einer vernünftigen Freizeitgestaltung, denn schon immer liebte sie das Reiten und die Pferde. Also entschloss sie sich, mit ihrem Auto auf die Suche nach dem perfekten Pony zu gehen. Und da fand sie es: das Dales Pony, “Britain’s Native Pony”. Das Dales Pony gefiel ihr sofort, denn es war in allen Hinsichten optimal: Ein riesiger Röhrbeinumfang - perfekt fürs Reiten, wunderschöne, lange Mähne, ein kräftiges Schwarz, ein voller Schweif - so lang, dass so manches Pony beim Rückwärtsgang darauf trat und natürlich die typische Fesselbehaarung, die das Dales Pony ausmacht. Auch das Gemüt hat ihr sofort zugesagt, denn die Ponies waren ruhig, intelligent und wahnsinnig liebevoll. Kurz: Liebe auf dem ersten Blick.
Nun das Problem: zu bekommen war es nicht. Kein Züchter, keine Züchterin würde eins verkaufen. Das Dales Pony war schon damals so selten, dass es unmöglich war, an eins heran zu kommen. Und Internet gab es nicht, d.h. es gab keine Suchmaschine oder Kleinanzeigen-Plattform, die Doris nutzen konnte, um an ihr neues Objekt der Liebe zu gelangen. Also telefonierte Doris alle Züchter:innen, die bei der Dales Pony Society hinterlegt waren, nacheinander ab. Es vergingen Monate bis sie endlich von einem Züchter eingeladen wurde. Mr. Hibbert zeigte ihr seine gesamte nordenglische Farm, so wie man sich diese von “Der Doktor und das liebe Vieh” vorstellt. Es war ein Traum.
Doch zu verkaufen hatte auch Mr. Hibbert kein Pony. Er fuhr mit seinem Defender über die endlosen Wiesen im Lake District und hin und wieder bekam man mal ein Pony am Horizont zu sehen. Aufgeregt zeigte er darauf und nannte sie beim Namen. "Anfassen kann man die aber nicht", sagte er. Also ging die Fahrt quer durch den Nationalpark weiter.
Schwer enttäuscht von diesem Rückschlag fuhr Doris wieder heim.
Doch nach ein paar Wochen die Überraschung: Mr. Hibbert rief sie an und war nun doch gewillt, ihr ein Pony zu verkaufen. Sofort fuhr Doris zu seiner Farm und da stand sie: Slaypits Princess. Und damit begann die inzwischen über 30-jährige Liebesbeziehung zwischen Doris und den Dales Ponies. Ende 1991 kehrte sie nach Deutschland zurück und begann ihre Promotion in Hannover.
Nur ein Jahr später folgte dann ihr Deckhengst Castle John II, welcher bis 2021 unser treuer Begleiter war und welcher der Hauptvererber unserer Arche Noah Ponies ist.
Mittlerweile haben wir einen neuen Deckhengst, Castle Dales Nelson, welcher sich toll in das Hofleben integriert hat.
Die hier abgebildeten Fotos sind nur symbolisch und zeigen nicht Slaypits Princess. Vom Transporter abgeladen wird hier Castle Hill John II.